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Erfahrungsbericht & Reparatur



PLS 300 - Stichsägetisch

Als ich zum 1.ten Mal den Sägetisch in einem Video in Aktion sah, wusste ich, dass dies die Lösung zum Arbeiten ist:

Gerade Schnitte (90 Grad), Gehrungsschnitte mit Skala zum Einstellen nach links und rechts jeweils max 45 Grad, sowie Schräge Schnitte - alles ist möglich.

Außerdem kann das Brett zum Sägen festgeklemmt werden. Und die Stichsäge (nur aus der PST-Serie!) wird in einer breiten Nut geführt.

Ein neues Teil kam nicht in Frage, da es zur Zeit nicht lieferbar ist. Also sah ich nach Gebrauchten bei den Kleinanzeigen um. Dort wurde ich fündig und kaufte den PLS 300.

Recht flott - trotz Weihnachtsstress (14.12.2022) - kam das Paket im Originalkarton bei mir nach drei Tagen an. Alles dabei, sogar die Bedienungsanleitungen in mehreren Sprachen.

Leider entpuppte sich der Kauf sehr schnell als Flopp! Das Drehelement ließ sich nicht bewegen.

Eigentlich sollte über den roten Knebel mit dem Gewinde die Metallplatte angezogen werden.
Diese wiederum soll damit die Kunststoffwand (ABS) des Drehelements mit dem Basiselement verklemmen.

Hier drückte jedoch nur das Gewinde des Knebels auf beide Kunststoffwände und hatte diese regelrecht verbogen bis hin zu einem kleinen Riss.

So kann das ja nicht funktionieren!

Da ebenso das obere Drehelement verbogen worden ist, baute ich dieses nur durch Abziehen recht einfach aus.

Mittels einem Heißluftfön und einer kleinen Flachzange bog ich die Wände einigermaßen wieder in die passende Form.

Nach dem Zusammenbau drehte ich vorsichtig den Knebel rein. Und schon wieder drückte das Gewinde auf die ABS-Wände! Desweiteren experimentierte ich mit ein paar Unterlegscheiben als Abstandshalter ....

Es hatte den Anschein, daß jedesmal das Gewinde länger wird! Also den Knebel wieder raus.

So sah die Knebelschraube aus.

Wo soll hier der Fehler liegen?
Nach leichtem Klopfen auf die Tischplatte nahm ich bereits den Hammer und klopfte den Gewindezapfen vorsichtig auf Anschlag in den Knebel ein.

Das Maß der Gewindelänge betrug dann 17,6 mm.

So sollte es wohl aussehen - das Maß aller Dinge!

Nach erneutem Einschrauben stellte ich mit Erschrecken fest, dass der Gewindebolzen durch die Drehung zum Feststellen regelrecht aus dem Knebel herausgezogen wird.

So habe ich den Bolzen im Schraubstock abgezogen und sah, dass das kurze Stück mit dem Rändel so gut wie nichts aushalten wird.
Ein paar Mal kräftig angezogen - und das war es dann auch schon!
Den Knebel bohrte ich mit 6 mm ganz durch. Ein einfacher Gewindestift und zwei Muttern zum Kontern brachten mir zu guter Letzt die Lösung.

Gewindestift rein, von unten eine Mutter draufgedreht, von oben die zweite Mutter drauf und angezogen mit zwei Ringschlüssel.

OK, etwas spielen für das Maß von 17,6 mm war drin.
Nach dem Zusammen- und Einbau des neuen Knebels sieht es zwar nicht mehr ganz Bosch-Konform aus, was mich jedoch nicht stört.

Mich nervt eher die schmale Klemmstelle am Rand des Dreh-Elementes. Wird etwas verdreht, so löst sich alles und man muss das obere Element immer aufs Neue fest eindrücken und dann klemmen.
Für mich ist dies keine gute Qualität - da war ich bisher Besseres von BOSCH gewohnt!