Stabilisierung
Viele Meinungen sagen, daß der Anet A8 nicht stabil genug sei. Der ganze Aufbau sei etwas wackelig und nicht verwindungssteif genug.
So suchte ich im Internet nach einer praktikablen Lösung .....
Aufbau auf Holzbrett
Die beste aller Möglichkeiten erschien mir, den Anet A8 auf eine stabile Holzplatte zu setzen. Eine Tischlerplatte mit 20 mm Stärke sorgt nun für Stabilität.
Die Maß habe ich mit 70 x 50 cm bemessen.
Nun folgte die Befestigung mittels
4 Stück Halter für die Gewindestangen. Schnell selber gedruckt .... |
Y - Achsen-Verstrebung
Es kursieren die wildesten Aufbauten zum Selberdrucken um die Kraft des Zahnriemens vom Druckbett aufzufangen.
Die vordere und hintere Platte mit den Gewindestangen verbiegen sich mit der Zeit doch etwas stärker, wenn man den Riemen nachspannt.
Abhilfe schafte ich durch Lösen des Zahnriemens und Einbau zwei normaler Alu-Winkel.
Der Vordere erhielt eine Aussparung für den Riemenspanner.
Hier sieht man sehr gut die blauen Halter der Gewindestangen.
Für den hinteren Aluwinkel musste ich ein Loch bohren und auf ca. 20mm auffeilen. Den Aluwinkel konnte ich unter der Platte durchschieben, so dass ich den Winkel selbst von außen verschrauben konnte.
Und den Rest wieder durchfädeln und neu verlegen.
Dann folgte wieder die Justierung des Zahnriemens.
Tuning oder Erleichterung?
Manchmal kann man sich die Frage stellen: Ist es nun Tuning oder nur eine Erleichterung?
Entscheiden Sie selbst, ich drucke solange ...
Klemmbügel
Immer wieder wackelten die ganzen Kabel am Extruder hin und her: Filamentkühler, Extruder Kühler, Temperatursensor und den Extruderantrieb.
OK, die Leitungen sind zwar alle zusammengefasst, aber ab dem Extruder dann doch nicht mehr!
So ersann ich mir einen kleinen C-förmigen Bügel, der eine eingelassene M3-Mutter hat und auch noch einen Schlitz für einen Kabelbinder bietet.
So konnte ich mittels einer kurzem M3-Schraube das Ganze wie eine Schraubzwinge noch anklemmen. Der Kabelbinder hält nun den Kabelstrang fest..
Klapplüfter
Den Klapplüfter fand ich auf Anhieb als eine brauchbare Angelegenheit! Wenn Sie öfters mal die Farbe, sprich das Filament, wechseln, dann wissen Sie was dies für eine Pfriemelei ist!
Unter www.thingiverse.com fand ich das tolle Teil!
Es wird noch ein kleiner Zusatz benötigt, der ebenso unter thingiverse zu finden ist.
Somit hat die Stocherei im Nirgendwo ein Ende! Sie sehen jetzt, wo es hinführt.
Ein Tuning-Teil mit vielen *********!
Die Entwicklung vom Druckbett
Das Druckbett an sich habe ich nicht geändert, sondern nur leicht modifiziert....
Original
Beim originalen Aufbau werden M3 x 30 Senkkopfschrauben verwendet. Federn dienen zur weichen Abfederung für den Druckkopf. Das Ganze wird mit M3-Flügelmuttern gespannt.
So sah dies dann in echt aus:
An allen vier Ecken wurde nun das Druckbett nivelliert = gleichmäßiger Abstand zum Druckkopf einstellen.
Hier fanden wir einen tollen Tip: Butterbrotpapier.
Damit wird alles eingestellt, dass der Druckkopf nur noch ganz leicht das Papier festhält.
So stimmt dann der Abstand vom Druckkopf zum Druckbett.
Zu dieser Einstellerei wurde oben am Schraubenkopf mittels eines Kreuzschlitzdrehers die Schraube festgehalten und unten die Flügelmutter gedreht. Wir haben es auch anders herum probiert: unten festhalten und oben drehen.
Die ersten Drucke
Anfangs war diese Einstellerei eine zeitraubende Angelegenheit. MIt der Zeit entwickelten wir einen Blick dafür, wann wir wieder nivellieren mussten. Theoretisch einmal einstellen und gut funktioniert nicht immer - hier sowieso nicht!
Beachten Sie bitte auf dem Druckbett das Malerkrepp-Klebeband. Es dient dem Schutz der Oberfläche des Druckbettes. Nach jedem dritten oder vierten Druckteil musste dies erneurt werden.
Auch dadurch wurde das Druckbett beansprucht: Klebeband abziehen und neues wieder andrücken = nivellieren.
Pertinaxplatte
Als alter Elektronikbastler fand ich im Internet den Hinweis auf Pertinax zu drucken. Dies ist ein altes Material um Platinen für die Elektronik herzustellen.
Nach Erhalt derselben sägte und feilte ich die Ecken rund, damit man an die Schraubenköpfe hinkommt.
Nun lief der Druck um einiges besser. Ebenso die Oberfläche auf der das Teil auf dem Druckbett auflag, war richtig glatt. Ein richtiger Sprung nach vorn!
Mit der Zeit jedoch hinterließ auch hier der Druckkopf seine Spuren, da immer die gleiche Endstellung angefahren wurde.
Glasplatte
Für den Umbau auf Glasplatte musste ich erst einmal das Druckbett zerlegen: nur die vier Nivellierschrauben entfernen.
Da nun alles auf M4 (statt original M3) umgerüstet wird, entfallen die M3 Schrauben und Flügelmuttern.
Zuvor sollte man sich im Baumarkt oder Internet je 4 Stück Senkkopfschrauben (M4 x 30mm), M4-Muttern und M4-Flügelmuttern besorgen. Die Original Federn verwenden wir wieder, denn sie passen auch für M4.
Die vorhandenen M3-Senkungen im Heizbett mittels Senker leicht vergrößern, dass der M4-Schraubenkopf bündig oder nur leicht tiefer sitzt.
Zuletzt noch die Mutter aufdrehen und die Schraube damit kontern.
Die H-förmige Aluplatte (auf der die Heizplatte befestigt war) hat zur Befestigung derselben 4 x M3 Gewinde. Diese werden mit einem 4,2mm Bohrer aufgebohrt und entgratet.
Beim Aufstecken der Federn stelle ich fest, dass diese sich über die M4-Muttern drücken lassen.
Dies ist sehr vorteilhaft, wenn die Heizplatte wieder umgedreht wird und nichts herunterfällt!
Das Ganze kommt nun zusammen in die frisch aufgebohrten Löcher.
Die 4 Stück M4 Flügelmuttern aufdrehen - fertig mit der Montage. Nun geht es wieder ans Nivellieren ...
Glasplatte: der sauberste Druck, den ich gesehen habe!
Neue Einsteller / Drehknopf
Die Finger fangen an zu schmerzen beim Einstellen mit den Flügelmuttern.
Im Netz fand ich dafür eine wundervolle Lösung.
Diese Lösung erfordert die Umrüstung der Original M3-Schrauben und Flügelmuttern derselben auf M4!
Dieses habe ich bereits hinter mir. Siehe bei der Umrüstung auf die Glasplatte
Diesen Drehknopf für M4 Flügelmutter druckte ich mir gleich 4 mal aus.
Natürlich in Blau ...
Der Umbau ging recht flott voran, es war ja auch kein großer. Für den Anfang werden nur die 4 Flügelmuttern abgeschraubt... Links im Bild ist deutlich die vergrößerte Griffmöglichkeit zwischen der einzelnen Flügelmutter und dem Drehknopf zu sehen. |
Einlegen der 4 M4-Flügelmuttern in den Drehknopf.
Zum leichteren Aufschrauben lege ich die Flügelmutter mit dem Drehknopf auf den Finger und führe in unter die Schraube ...
... und von oben drücke ich mit dem Daumen leicht auf die Heizplatte. Jetzt drehe ich vorsichtig mit der anderen Hand den Drehknopf auf die Schraube.
Meist funktioniert es gut, manchmal muss beides wieder auf dem Boden gesucht werden ....
Abgerauchter Hotbed-Stecker
Wie kann es auch anders sein, bei einer Vorführung fiel schlagartig die Temperatur des Hotbeds. Die rote LED unter dem Hotbed tat auch nicht mehr...
Ich ahnte bereits Schlimmes.
Aber nach einigem Hin- und Herbiegen am Stecker ging es wieder. Also machte ich mir desweiteren keine großen Sorgen.
Zuhause angekommen ließ es mir keine Ruhe: ich musste einfach mal nachsehen: Stecker abgezogen und ohje .....
(Bereits die Zuleitung der Heizung abgezwickt, es bleiben nur die zwei Kabel des Temperatursensors am Steckkontakt)
Am Gegenstück sah es nicht besser aus.
Kein Wunder, dass die Heizung nicht mehr funktionierte. Da ging kaum noch Strom drüber!
Also mal wieder im Web nachgesehen und es wie alle anderen auch einfach repariert.
Kabel der Heizung abgezwickt, abisoliert und verzinnt.
Anschließend direkt auf die Heizplatte gelötet.
Als Zugentlastung und Fixierung der beiden losen Kabel habe ich ein paar Kabelbinder am Stecker angebracht.
Von oben betrachtet sieht alles ganz manierlich aus. Und die Temperatur beginnt wieder zu steigen! |